SOMMERHITZE

(Eine Kurzgeschichte in 2 Teilen)

 

Teil 1 (Auszug)

 

Mir ist heiß. Trotz der leichten Brise, die das Flüstern der Pappeln wie Meeresrauschen klingen lässt. So als wäre ich im Urlaub an einem Mittelmeerstrand. Dabei liege ich mit geschlossenen Augen auf der Liege meines Balkons und genieße die Nachmittagssonne. Auf meinem Körper hat sich eine dünne Schweißschicht gebildet. Wer hätte gedacht, dass sich dieser Tag noch so entwickeln würde? Heute Morgen war es bedeckt und kühl. Und jetzt brennt die Sonne, sodass mir selbst der knappe Bikini zu viel auf der Haut ist.

Ich richte mich auf, blinzle durch die Wimpern in den Hinterhof, scanne die umliegenden Fenster und Balkone. Es ist niemand zu sehen. Ich tue es einfach. Ich greife hinter mich, ziehe an dem Bändchen im Rücken und löse das Nackenband. Schon sitze ich oben ohne da. Ein Windhauch streift zart an meinen Brüsten vorbei, bringt ein wenig Abkühlung und lässt meine Nippel erwachen. Es stört mich nicht, denn ich bin allein im Hinterhof. Alle Welt arbeitet, aber ich habe Urlaub. Ich streife mir den Slip herunter, genieße das Gefühl von Freiheit, strecke mich wohlig auf meiner Sonnenliege aus, schließe die Augen, träume weiter vor mich hin.

Ich stelle mir vor, ich wäre wie geplant mit Moni nach Kreta geflogen. Wir liegen am Strand, reiben uns gegenseitig mit Sonnenmilch ein ... Ich schrecke hoch. Die Sonnenmilch! Die habe ich völlig vergessen! Dabei steht die Flasche mit Lichtschutzfaktor 15 direkt neben mir. Mit einem Knacken öffne ich sie, quetsche etwas von der nach Kokos und Mandeln duftenden Milch in meine Hand und verteile die cremig-weiße Flüssigkeit auf meinem Dekolletee. Meinen Brustspitzen widme ich besondere Aufmerksamkeit und spüre dem kribbelnden Gefühl nach, das sich in mir ausbreitet. Ich gebe noch einen Extratupfer auf jede Brustwarze und massiere sie zart, gleite immer wieder über meine härter werdenden Nippel hinweg. Wie gut sich das anfühlt! Mir kommt eine Idee.

Ich strecke mich wieder auf der Liege aus. Die Sonnenmilch halte ich mit beiden Händen über meinen Körper … und drücke zu. Ein feiner Strahl aus duftender Lotion trifft meinen Bauch, wird zu einem großen weißen Fleck. Ich bewege die Flasche ein wenig. Die Milch malt ein kühles Muster auf meinen brennenden Körper.

Das genügt. Ich lasse die Flasche aus der Hand auf den Boden fallen. Das Scheppern hallt durch den Hinterhof. Mit beiden Händen verteile ich die kühle Creme auf mir. Herrlich. Alles ist weich und samtig. Ich stelle mir vor, dass es nicht meine Hände sind, die mich eincremen, sondern die Hände eines gutaussehenden Griechen. Ein junger, dunkelhaariger Adonis, dessen sanfte Hände über meinen Körper hinweggleiten. Vom Bauchnabel aus bahnen sie sich einen Weg über die Rippen zu meinen runden Wonnekuppeln, streicheln sie zart, reiben über die Knospen hinweg, erzeugen wohlige kleine Schauer in mir. Die Hände wandern nach unten, streicheln meinen Bauch, die Leisten, die Außenseiten der Oberschenkel, gleiten über die Knie zu den Innenseiten, streifen an der Scham vorbei, verweilen auf meinem Venushügel … Ein erstes Stöhnen bahnt sich einen Weg aus meinem Mund. Mmh, ja Adonis, mach weiter! Hör nicht auf!